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IOT – intravenöse Sauerstofftherapie

IOT oder Oxyvenierungstherapie ist eine Reiztherapie bei der Sauerstoff in geringen Dosen intravenös verabreicht wird, dies bedingt zwei Wirkprinzipien. Zum einen werden die intravenös eintretenden Sauerstoffbläschen vom Immunsystem erkannt und „angegriffen“ was zu einer immunmodulierenden Wirkung führt. Zum anderen führen die Sauerstoffbläschen zu einer Reizung der Gefäßinnenwände, hauptsächlich in den kleinsten (Mikroangien) Venen, Arteriolen und Venolen. Dies führt zu einer Ausschüttung von körpereigenen Stoffen wie z.B.: Prostacyclin und Paraoxigenase1.

Immunmodulation und Behandlung von Allergien

Die intravenöse Sauerstofftherapie hat Auswirkungen auf das Blutbild und hier im besonderen Maße auf die weißen Blutzellen (Leukozyten). Ein Teil des Blutbildes der umfangreich erforscht worden ist, sind die eosinophilen Granulozyten. Diese werden durch die Therapie erhöht und durch verschiedene Mechanismen in der Blutbahn gehalten. Vereinfacht gesagt wird die Auswanderung dieser Zellen in das Gewebe mit seiner schädlichen Toxinfreisetzung verhindert. Die Oxyvenierungstherapie wirkt auch regulatorisch auf die proinflammatorischen (entzündungsfördernden) Zytokine. Es konnte eine Senkung von TNF-α, Interleukinen und Interferonen nachgewiesen werden. Dazu gab es eine Pilotstudie mit dem Institut für klinische Immunologie der Charité Berlin.1

Objektive Normalisierung der Laborwerte

  • Senkung TNF- α
    CRP (Entzündungsparameter)
  • Homocystein (Gefäßwandschädigung neu entdeckter Risikofaktor durch Vitaminmangel)
  • IgE
  • Gesamtcholesterol
  • Gamma GT
  • LDL / HDL (Cholesterin)
  • Kreatinin
  • Milchsäure
  • Hba1c (Langzeitzuckerwert, gibt Auskunft über Entgleisungen innerhalb der letzten Wochen)
  • vermehrte Bildung von Erythrozyten
  • junge Erys ↑ und alte Erys ↓

Objektive Normalisierung der Laborwerte

  • Senkung TNF- α CRP (Entzündungsparameter)
  • Homocystein (Gefäßwandschädigung neu entdeckter Risikofaktor durch Vitaminmangel)
  • IgE
  • Gesamtcholesterol
  • Gamma GT
  • LDL / HDL (Cholesterin)
  • Kreatinin
  • Milchsäure
  • Hba1c (Langzeitzuckerwert, gibt Auskunft über Entgleisungen innerhalb der letzten Wochen)
  • vermehrte Bildung von Erythrozyten
  • junge Erys ↑ und alte Erys ↓

Eosinophilie

Die Sauerstoffbläschen werden von Fibrinogen und Fibrinokiten umhüllt. Das dient zur Schmackhaftmachung (Opsonierung) für die körpereigene Abwehr. Diese erkennt die Sauerstoffbläschen als fremd und veranlasst die eosinophilen Granulozyten (Eos) zur Elimination der „Fremdkörper“. Aus diesem Grund kommt es zu einem Anstieg der Eos im Blut. Die opsonierten Sauerstoffbläschen weisen Ähnlichkeiten mit parasitären Antigenen auf welche auch eine Eosinophilie zur Folge haben. Hier knüpft die Hygienetheorie an die besagt, dass Menschen die mit bestimmten Parasiten infiziert sind, ein geringeres Risiko an chronisch entzündlichen Erkrankungen, Allergien oder Autoimmunkrankheiten haben.2
Die Eos haben eine wesentliche krankmachende (pathogene) Rolle bei allergischen Erkrankungen wie Asthma bronchiale, atopischer Dermatitis (Überempfindlichkeitsreaktion), allergischen Ekzemen oder etwa Morbus Chron. Da erscheint die IOT zunächst als paradox. Bei genauerer Betrachtung allerdings ist zu beobachten, dass sich die Eos durch die intravenöse Sauerstofftherapie in der Blutbahn halten. Das Auswandern ins Gewebe wird verhindert. Aus diesem Grund können sich die eosinophilen Granulozyten im erkrankten Gewebe nicht ansammeln und ihre schadhafte Wirkung dort nicht entfalten. Das erklärt warum die Oxyvenierung bei diesen Erkrankungen eine so außergewöhnlich positive Wirkung hat.
Die eosinophilen Leukozyten wandern bei Bedarf (Gewebsschädigung, Entzündung, Krankheitserreger, …) in erster Linie als Abwehrzellen vom Blut ins Gewebe aus. Vereinfacht ausgedrückt besitzen die Eos einen Markerstoff um die „schadhaften Stellen“ im Körper zu erkennen. Dort wird dieser Marker abgesetzt, damit wissen die Leukozyten wo sie im Gewebe auswandern müssen. Bei den eosinephil assoziierten Erkrankungen passiert dies in einer überschießenden Reaktion bei der in weiterer Folge Toxine freigesetzt werden. Durch die IOT wird der Markerstoff an die opsonierten Sauerstoffbläschen abgegeben und somit verlieren die Eos die Fähigkeit ins Gewebe auszuwandern. Dadurch werden sie in der Blutbahn gehalten und die Toxinfreisetzung wird verhindert.3

Ausschüttung von körpereigenen Stoffen

Der Nachweis von endogen (körpereigen) produzierten Stoffen, welche sich nach der Intravenösen Sauerstofftherapie vermehren oder vermindern ist wissenschaftlich belegt und im Kapitel 4.4.13 im Buch von Dr. Kreuzer ausführlich beschrieben.4
Neben der Hemmung der Auswanderung von Leukozyten ins Gewebe und der antioxydativen Mechanismen sind die endogen produzierten Stoffe an zahlreichen anderen Wirkmechanismen beteiligt. Insbesondere sind hier Prostacyclin, 15-Lipoxygenase-1, Paraoxigenase-1 und die Zytokinproduktion in Leukozyten von Interesse.

Prostacyclin

Die Anregung der Prostacyclinproduktion basiert auf der Reizung der feinen Arteriolen im Endothel (Gefäßinnenwand) des Lungenkapillargewebes. Die intravenös eintretenden Sauerstoffbläschen reizen diesen Bereich bevor sich der Sauerstoff vollständig an das Hämoglobin (roter Blutfarbstoff) bindet und somit auflöst. Der Körper reagiert mit einer erhöhten Ausschüttung von Prostacyclin. Um diesen Effekt zu unterstützen sollte dem Organismus der Grundbaustein für die Prostacyclinsynthese zugeführt werden. Dieser Baustein ist die Omega 3 Fettsäure (Eicosapentainsäure EPA).
„G. Rahman et al. veröffentlichte 2011 eine Arbeit zur universellen Bedeutung von Prostacyclin mit dem Titel: Prostacyclin as an integral part of almost every organ system.“5 Prostacyclin hat neben den bekannten gefäßerweiternden und thrombozytenaggregationshemmenden Wirkungen auch ein weiteres breites Wirkungsspektrum:
  • thrombolytisch
  • antiateriosklerotisch
  • hemmend auf die Leukozytenadhäsion (anhaften der Leukozyten) an das Gefäßendothel
  • diuretisch (ausschwemmend)
  • bedingt bronchodilatativ (Erweiterung der Bronchien)
  • antioxydativ
  • antientzündlich insbesondere durch Hemmung der Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen wie TNF-α
  • antiallergisch, immunsuppressiv
  • protektiv bei der Ischämie (Minderdurchblutung bzw. Durchblutungsausfall)
  • Reperfusionsschädigung der Niere
  • protektiv bei der Transplantation für Transplantat und Empfänger

Diese Ausführung ist repräsentativ, entspricht nicht der Vollständigkeit und lässt sich weiter fortführen.Diese zahlreichen Wirkmechanismen erklären das weitreichende Wirkungsspektrum der intravenösen Sauerstofftherapie.

  • thrombolytisch
  • antiateriosklerotisch
  • hemmend auf die Leukozytenadhäsion (anhaften der Leukozyten) an das Gefäßendothel
  • diuretisch (ausschwemmend)
  • bedingt bronchodilatativ (Erweiterung der Bronchien)
  • antioxydativ
  • antientzündlich insbesondere durch Hemmung der Produktion von entzündungsfördernden Zytokinen wie TNF-α
  • antiallergisch, immunsuppressiv
  • protektiv bei der Ischämie (Minderdurchblutung bzw. Durchblutungsausfall)
  • Reperfusionsschädigung der Niere
  • protektiv bei der Transplantation für Transplantat und Empfänger

Diese Ausführung ist repräsentativ, entspricht nicht der Vollständigkeit und lässt sich weiter fortführen.Diese zahlreichen Wirkmechanismen erklären das weitreichende Wirkungsspektrum der intravenösen Sauerstofftherapie.

15-Lipoxygenase-1

Es wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass das Enzym 15-Lipoxigenase-1 durch die intravenöse Sauerstofftherapie vermehrt gebildet wird. Das Enzym bildet aus der Linolsäure das Produkt 13-HODE. Diese Stoffe besitzen antientzündliche, antikanzeromatöse, antimetastatische, immunregulatorische und antiateriosklerotische Eigenschaften.7

Paraoxonase 1

Ebenso kann nachgewiesen werden, dass mit der intravenösen Sauerstofftherapie das Enzym Paraoxonase 1 signifikant erhöht wird. Die Wirkung dieses Enzyms ist antioxidativ, antiateriosklerotisch, antientzündlich, antikanzeromatös und es senkt die Konzentration des schädlichen Homozystein.8

Zytokine

Die intravenöse Sauerstofftherapie hat auch Auswirkungen auf die Zytokinproduktion in den Leukozyten. Hier wird eine deutliche Absenkung der proinflammatorisch (entzündungsfördernden) Zytokine wie TNFα (Tumornekrosefaktor-alpha) IFN (Interferon) sowie IL (Interleukine) nachgewiesen.9

Das spielt gerade bei chronischen Erkrankungen eine wichtige Rolle.

Indikationen für die Anwendung der Intravenösen Sauerstofftherapie

Aus den oben beschriebenen Wirkmechanismen lassen sich konkrete Indikationen für die intravenöse Sauerstofftherapie ableiten und begründen. Einen Schwerpunkt bilden die Durchblutungsstörungen (Makro- und Mikroangiopathien) auch oft einhergehend mit Ödemen (Wassereinlagerungen). In diesem Zusammenhang sind auch Herzkreislauf Erkrankungen gut behandelbar. Ein weiteres breites Anwendungsgebiet sind chronisch allergische Erkrankungen sowie chronisch entzündliche Erkrankungen.

Durchblutungsstörungen

Hier wirkt vor allem die Anregung der Prostacyclinsynthese. Es kommt zu einer Gefäßnormalisierung und Erweiterung der kleinen Blutgefäße (Mikroangien) und somit zu einer verbesserten Durchblutung. Prostacyclin ist ein Baustein welcher in der Lunge zu NO umgewandelt wird. Dies fördert die Sauerstoffaufnahme von der Alveole ins Blut. Ein weiterer wichtiger Effekt ist die ödemausschwemmende Wirkung.

Herzkreislauf Erkrankungen

  • Blutdrucksenkung – Gefäßerweiterung und Ausschwemmung
  • Angina pectoris – Gefäßerweiterung und Durchblutungsförderung der Herzkranzgefäße
  • Cardial bedingte Wassereinlagerungen – Durchblutungsförderung und verbesserte Sauerstoffversorgung des Herzmuskels sowie Ödemausschwemmung

Periphäre arterielle Durchblutungsstörung

  • Schaufensterkrankheit (claudicatio intermittens) – Gefäßerweiterung, Durchblutungsförderung dadurch Abnahme der Schmerzen und Verlängerung der Gehstrecke
  • Peripher arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) – Bildung von Umgehungskreisläufen in der betroffenen Extremität. Wiederherstellung einer adäquaten Durchblutung, Abnahme der Schmerzen. (Es gibt Beläge dafür, dass sich Betroffene eine Amputation ersparen konnten)
  • Morbus Raynaud – Gefäßerweiterung, Durchblutungsförderung und Abnahme der Schmerzen

Mikroangiopathien (Durchblutungsstörungen von kleinsten Gefäßen)

  • Trockene Makuladegeneration – Gefäßerweiterung und Durchblutungsförderung der Netzhaut das belegt die Studie „Intravenöse Sauerstofftherapie bei altersbedingter trockener Makuladegeneration“10
  • Diabetische Polyneuropathie und Angiopathie – gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd

Wundheilungsstörungen

Die Oxyvenierungstherapie mit ihren oben beschriebenen durchblutungsfördernden, ödemausschwemmenden, antientzündlichen und antibakteriellen Wirkungen ist eine exzellente Methode zur Förderung der Wundheilung. Hierzu gibt es zahlreich dokumentierte Fälle.

Hals- Nasen- Ohrenkrankheiten

Hier spielen mehrere Wirkmechanismen zusammen. Neben der Verbesserung der Durchblutung ist unter anderem auch die antientzündliche Wirkung von Bedeutung.

Zentralvestibulärerer Schwindel (Morbus Meniére)​

Eine Studie mit 26 Patienten hat gezeigt, dass 72% nach der Behandlung beschwerdefrei waren.11 Ebenso beschreibt Dr. Kreuzer in seinem Buch weitere Fälle mit signifikanter Besserung.

Tinnitus

Zur Wirkung von Prostaglandin bei Tinnitus gibt es zwei sehr aussagekräftige Studien die eine gute Wirkung belegen. Zum einen die Studie: „Synthetic prostaglandin E1 misoprostol as a treatment for tinnitus“12 und zum anderen die Studie: „Efficiency of misoprostol in the treatment of tinnitus in patients with diabetes and/or hypertention”.
Mit der intravenösen Sauerstofftherapie wird die Bildung eines körpereigenen Prostaglandins angeregt und so derselbe Wirkmechanismus bedient.13

Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Auch hier werden sehr gute Erfolge erzielt, das wird in einer Ärzteumfrage eindrucksvoll belegt.

Schlafstörungen und nervöse Übererregbarkeit

Die Oxyvenierungstherapie hat diesbezüglich eine hervorragende Wirkung. Der überwiegende Teil der mit IOT behandelten Patienten berichtet nach der Behandlung über Müdigkeit und eine Schlafverbesserung. Die Ursache dieser Müdigkeit und Schlafverbesserung liegt in der vermehrten Bildung von Prosteglandin-D2. Neben Melatonin ist das der stärkste Induktor von Schlaf im Gehirn.14

Allergien und chronisch entzündliche Erkrankungen

Das Thema Allergien und chronisch entzündliche Erkrankungen ist unter den Punkten 1.1. sowie 2.3 und 2.4 ausführlich beschrieben. Die antiallergische Wirkung wird besonders bei Pollen-, Tierhaar- und Hausstaubmilbenallergie sichtbar.
Bei den chronisch entzündlichen Erkrankungen sprechen Morbus Chron und Colitis ulcerosa sehr gut auf die Therapie an.

Vortrag auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Oxyvenierungstherapie in Kassel am 12.06.2001
Intravenöse Sauerstofftherapie Seite 25 / 26, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
Intravenöse Sauerstofftherapie Seite 27 / 28, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
Intravenöse Sauerstofftherapie ab der Seite 38, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
The American Journal of integrative Medicine, 2011 1: p. 22 – 26
Intravenöse Sauerstofftherapie Seite 56, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
Intravenöse Sauerstofftherapie Seite 60, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
Intravenöse Sauerstofftherapie Seite 61, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
Intravenöse Sauerstofftherapie Seiten 61/62, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014
10 Becke E, Kreuzer F. Intravenöse Sauerstofftherapie bei altersbedingter trockener Makuladegeneration EHK 2007; 56: 740 – 744
11 Seiferth, L.B.: Behandlung meniérschen Erkrankung durch intravenöse Sauerstofftherapie. HNO Wegweiser, 1964 12: 74-78
12 Briner, W., J. Hose, and M.O`Leary,: Synthetic prostaglandin E1 misoprostol as a treatment for tinnitus. Archives of Otolaryngology – Head & Neck Surgery, 1993, 119, 652
13 Akkuzu, B., et al.: Efficiency of misoprostol in the treatment of tinnitus in patients with diabetes and/or hypertention. Aurius Nasus Larynx, 2004, 31, 226-232
14 Intravenöse Sauerstofftherapie Seite 125, Franz J. Kreuzer 2 Auflage 2014

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